Das Wappen von Papst Benedikt XVI.

Ein persönliches Wappen des Pontifex und Bischof von Rom setzt sich in der Regel zusammen aus: der Tiara (Papstkrone), die als Zier in der Mitte aufgesetzt ist. Darunter folgen zwei sich kreuzende Schlüssel, in der Neuzeit meist in goldener und silberner Farbe, als Symbol des Petrus, des Stellvertreters Jesu Christi auf Erden. Die Schlüsselbärte weisen meist ein Kreuz in der Negativdarstellung auf. Waren früher Schlüssel und Tiara oberhalb des Wappenschilds angeordnet, rutschten die Schlüssel seit dem 17. Jh. immer weiter hinter den Wappenschild.

Die Symbole des Wappenschilds sollen in heraldischen Farben den Wahlspruch des jeweiligen Papstes widerspiegeln. Der jeweilige Papst legt diese Symbole zu Beginn seines Pontifikats fest. Das von Benedikt XVI. gewählte Wappen enthält Symbole, die sich bereits in seinem erzbischöflichen Wappen fanden: Den Bär des Diözesanpatrons Korbinian aus dem Stadtwappen Freisings sowie den gekrönten Mohr aus dem Wappen der Erzbischöfe von München-Freising, ergänzt durch eine Muschel als Anspielung auf eine Legende über des Papstes Lieblingstheologen St. Augustinus.

Papst em. Benedikt XVI. hat sich entschieden, die sich seit Jahrhunderten mit den gekreuzten Schlüsseln über dem Wappenschild erhebende Tiara nicht mehr in sein persönliches offizielles Wappen aufzunehmen, sondern sie durch eine einfache Mitra zu ersetzen, die daher nicht wie die Tiara von einer kleinen Kugel und einem Kreuz überragt wird. Die im Wappen dargestellte päpstliche Mitra erinnert aber an die Symbolik der Tiara. Sie ist silbern und trägt drei goldene Bänder (die drei besagten Gewalten des Weiheamts, der Jurisdiktion und des Lehramts), die vertikal im Zentrum miteinander verbunden sind, um so ihre Einheit in derselben Person aufzuzeigen.

Ein ganz neues Symbol im Wappen Papst Benedikts XVI. ist hingegen das »Pallium«. Es gehört zumindest nicht zur jüngsten Tradition der Päpste, es in ihr Wappen aufzunehmen. Dennoch ist das Pallium ein typisches liturgisches Zeichen des Heiligen Vaters und erscheint sehr oft in alten Darstellungen der Päpste. Es deutet auf die Aufgabe hin, Hirte der ihm von Christus anvertrauten Herde zu sein.

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