Auszählung der Stimmen

Die Auszählung der Stimmen erfolgt öffentlich vor dem Kardinalskollegium. Ist innerhalb der ersten drei Tage keine Entscheidung getroffen, wird die Wahl einen Tag unterbrochen. Die Pause dient dem Gebet, dem zwanglosen Gespräch zwischen den Wählern und einer kurzen geistlichen Ansprache durch den ranghöchsten Kardinal aus der Ordnung der Diakone. Erst dann wird die Wahl fortgesetzt. Nach weiteren sieben erfolglosen Wahlgängen wird erneut eine Pause zum Gebet, zur gegenseitigen Aussprache und zu ermahnenden Worten durch den ranghöchsten Kardinal aus der Ordnung der Priester eingeschoben. Bleiben auch die nächsten sieben Wahlgänge erfolglos, folgt wiederum eine Pause für Gebet, Gespräch und für eine vom ranghöchsten Kardinal aus der Ordnung der Bischöfe gehaltene Ermahnung. Dann werden die Wahlen wieder aufgenommen. Wiederum gibt es sieben Wahlgänge. Verlaufen auch diese erfolglos, lädt der Camerlengo (Kardinal Tarcisio Bertone) die Kardinäle zur Diskussion ein über das weitere Wahlverfahren.

Durch die Änderung der Wahlordnung unter Papst Benedikt XVI. wird auch in den weiteren Wahlgängen nicht davon abgewichen, dass zur gültigen Wahl eine Zweidrittel-Mehrheit notwendig ist.

Bevor die Kardinäle die Sixtinische Kapelle verlassen, werden die Stimmzettel wie auch alle Notizen verbrannt. Diese werden in einem speziell dafür in der Sixtinischen Kapelle aufgestellten Ofen verbrannt. Der schwarze beziehungsweise weiße Rauch signalisiert den Gläubigen auf dem Petersplatz das Ergebnis. Der Camerlengo (Kardinal Tarcisio Bertone) muss am Ende der Wahl einen Bericht über das Abstimmungsergebnis jedes einzelnen Wahlganges anfertigen. Dieser Bericht wird dem neuen Papst übergeben und dann in einem versiegelten Umschlag im Archiv aufbewahrt. Den Umschlag darf niemand ohne ausdrückliche Erlaubnis des Papstes öffnen.